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05050 Datenbasierte Transparenz für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit

Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, konkrete Beiträge zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten. Digitale Technologien können dabei einen entscheidenden Unterschied machen. Der Beitrag zeigt am Beispiel der Celonis-Plattform, wie datengetriebene Prozessoptimierung mit Process Mining und Prozessintelligenz hilft, komplexe Abläufe und Lieferketten transparent zu machen. Auf Basis künstlicher Intelligenz lassen sich Ressourcenverbräuche in Echtzeit erfassen, bewerten und gezielt reduzieren. So gewinnen Fachverantwortliche fundierte Einblicke, um Effizienz- und Nachhaltigkeitsinitiativen wirksam umzusetzen – auch in komplexen Systemlandschaften, in denen herkömmliche Ansätze oft an ihre Grenzen stoßen.
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1 Einführung

Eines der größten Potenziale für mehr Nachhaltigkeit liegt in den bereits in Unternehmen vorhandenen Daten. Gleichzeitig ist die schiere Menge dieser Daten eine der größten Herausforderungen. In Unternehmen kommen heute oft Hunderte verschiedene IT-Systeme zum Einsatz, wobei nicht selten mehr als zehn Anwendungen zur Unterstützung eines einzigen Prozesses genutzt werden. Diese Komplexität führt zu Ineffizienzen in den Prozessen, die nur schwer erkannt und behoben werden können. Zugleich bedeuten diese Schwachstellen – etwa in der Wertschöpfungskette – einen unnötigen Verbrauch von Ressourcen und sorgen somit nicht nur für erhöhte Kosten, sondern verursachen beispielsweise auch vermeidbare CO2-Emissionen.
Schwachstellen aufdecken und beseitigen
Um sich einen validen Überblick über die tatsächlich ablaufenden Prozesse im Unternehmen zu verschaffen und Ursachen für Ineffizienzen aufzuspüren, sind neue, KI-basierte Technologien wie Process Mining und Prozessintelligenz erforderlich. Mit ihnen gelingt es, sämtliche Abläufe im Unternehmen und entlang der Lieferkette datenbasiert zu analysieren – und alle relevanten Schwachstellen und Emissionstreiber aufzudecken und idealerweise zu beseitigen. Die Software macht es möglich, die bestehenden Systeme und digitalen Technologien besser zu nutzen, ohne neue und kostspielige einführen zu müssen. Oberstes Ziel beim Einsatz ist es, Transparenz zu schaffen und Unternehmen mit verlässlichen Bewertungen und konkreten Handlungsmöglichkeiten zu unterstützen. Bislang war dies aufgrund der mangelnden Datenerfassung oder -verfügbarkeit und den daher fehlenden Analysen und Einblicken kaum möglich.
Prozesse – eine Definition
Ein Prozess ist eine Serie von miteinander verbundenen Aktionen oder Schritten, die unternommen werden, um ein bestimmtes Ende zu erreichen. Dabei wird unterschieden zwischen dem optimalen „Happy Path” und den tatsächlich ablaufenden Prozessen (s. Abb. 1).
Abb. 1: Prozesseffizienz in Theorie und Praxis

2 Mit Prozessintelligenz Prozesse ganzheitlich verstehen und verbessern

Hier setzt die datenbasierte Prozessoptimierung an. Indem die Technologie Daten aus allen gängigen IT-Systemen wie SAP, Oracle oder Salesforce zusammenführt, gelingt es, Unternehmensprozesse ganzheitlich zu visualisieren. Dabei zeigt die Software alle Ineffizienzen in Systemen und Prozessen auf und zielt im nächsten Schritt mittels Automatisierung oder intelligenten Handlungsempfehlungen für die Anwender darauf, die Ursachen für die Prozessineffizienzen mit geeigneten Maßnahmen zu beheben, wobei sie mit den wichtigsten und wirksamsten Maßnahmen beginnt.
MRT für Prozesse
Die Prozessintelligenz von Celonis ermöglicht eine multidimensionale Ansicht von sämtlichen Abläufen im Unternehmen und ihren Zusammenhängen, vergleichbar mit einer Magnetresonanztomografie für Prozesse. Damit lassen sich nicht nur einzelne Prozesse durchleuchten, sondern auch Abhängigkeiten und Relationen erkennen, um so eine umfassende Perspektive auf sämtliche Ineffizienzen und Potenziale zu gewinnen.
Unternehmen sind so in der Lage, zum Beispiel die komplexen Beziehungen zwischen Auftrags-, Rechnungs- und Lieferabläufen zu analysieren. Dadurch können sie nicht nur feststellen, dass Zahlungen an Lieferanten zu spät erfolgen, sondern auch sehen, wie sich diese Ineffizienz auf andere Bereiche im Unternehmen auswirkt. So werden Prozesssilos aufgebrochen und das Verständnis von Ursache-Wirkung von bestimmten Handlungen bekommt als Basis für Verbesserungen eine neue Dimension.
Kennzahlen für Nachhaltigkeit
Die durch Prozessintelligenz gewonnenen Erkenntnisse werden dann um spezifische Kennzahlen für Nachhaltigkeit ergänzt, wie beispielsweise Emissionsfaktoren oder Lieferantenbewertungen. So gelingt eine gezielte Erfassung ökologischer und sozialer Auswirkungen und die kontinuierliche Überwachung relevanter KPIs. Die Technologie eignet sich für fast alle IT-gestützten Abläufe in Unternehmen. Die größten Potenziale für eine Verbesserung der Nachhaltigkeit finden sich insbesondere in der Produktion, der Materialwirtschaft und der Logistik, um beispielsweise Produktionsausschuss zu minimieren, Lieferwege zu optimieren oder den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

3 Nachhaltiger produzieren und Ressourcen sparen

Überbestände im Lager, Ausschuss in der Produktion oder unnötige Abfälle sind oft die Folge von unübersichtlichen Prozessen. Die dabei verschwendeten Rohstoffe und Materialien treiben nicht nur die Kosten in die Höhe, sondern wirken sich auch negativ auf die Klimabilanz aus. Durch eine verbesserte Planung und ein optimiertes Produktionsmanagement lassen sich diese Ineffizienzen systematisch aufdecken und gezielt verringern, zum Beispiel indem Machine-Learning-Algorithmen verschiedene Prozessvarianten nach Ähnlichkeit klassifizieren.
Dadurch können Unternehmen Erkenntnisse aus anderen Produktionsabläufen übertragen und durch eine Optimierung der Prozesse den Ausschuss verringern. Einem Unternehmen aus der Automobilbranche gelang es auf diese Weise, seinen Produktionsprozess schneller und effizienter zu gestalten und die Ausschussrate gleichzeitig fast komplett zu reduzieren.

4 Zusammenarbeit mit Lieferanten optimieren

Wie nachhaltig die Produktion eines Unternehmens ist, entscheidet sich auch in der Materialbeschaffung. Transparenz über die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Lieferanten ist insbesondere aufgrund der strengeren Vorschriften und Nachweispflichten durch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz wichtig.
Nachhaltigkeitsbewertung kontinuierlich überwachen
Aber oftmals fehlen die entsprechenden Informationen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Nachhaltigkeitsstandards können so nur schwer implementiert und durchgesetzt werden. Durch die Integration von Nachhaltigkeitsratings – beispielsweise von EcoVadis oder IntegrityNext – in die Technologie von Celonis erhalten Unternehmen Einblicke in die Nachhaltigkeitsperformance ihrer Lieferanten und können anhand von Dashboards leicht nachvollziehen, wie ihre Geschäftspartner in allen Schlüsselbereichen der Nachhaltigkeit abschneiden. Dazu gehören Umweltaspekte wie CO2-Emissionen und der ökologische Fußabdruck sowie soziale, arbeitsrechtliche und ethische Gesichtspunkte. Auf diese Weise ist es möglich, Nachhaltigkeitsbewertungen kontinuierlich zu überwachen.
Auf der Basis dieser Daten unterstützt die Technologie Unternehmen bei der Entscheidungsfindung, welcher Lieferant für einen bestimmten Auftrag im Hinblick auf die Nachhaltigkeit am besten geeignet ist. Kunden können zudem einen Prozess anstoßen, der dafür sorgt, dass Lieferanten mit hohem Nachhaltigkeitsranking automatisch priorisiert werden. Ist ein Anbieter noch nicht im Bewertungsportfolio enthalten, kann ein automatischer Registrierungsprozess ausgelöst werden. Auch das Reporting lässt sich dadurch vereinfachen und Unternehmen können schneller auf Risiken und Veränderungen reagieren.
Abb. 2: Mit der Celonis Shipping Emissions App behalten Unternehmen den CO2-Fußabdruck ihrer Lieferungen im Blick.

5 Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette verbessern

Zahlreiche Studien belegen, dass die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens zu einem großen Teil entlang der Lieferkette entstehen. Eine Möglichkeit, diese zu reduzieren, ist die Optimierung von Routen und die optimale Auslastung von Fahrzeugen. Bislang fehlten Entscheidern dafür schlicht und einfach die relevanten Informationen. Ein Beispiel: Archroma, ein Schweizer Anbieter von Spezialchemikalien, stand vor der Herausforderung, Scope-3-CO2-Emissionen zu erfassen und zu reduzieren sowie die eigene Effizienz zu steigern.
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